Korn, Friedrich Wilhelm Moritz
geb. 27.03.1789 Papitz bei Cottbus,
gest. 06.06.1875 Remkersleben,
evangelischer Pfarrer.

K., Sohn des evangelischen Pfarrers Samuel Gotthilf K., besuchte nach einem privaten Schulunterricht 1803–07 das Lyzeum zu Cottbus, 1807–10 das Gymnasium in Bautzen und studierte anschließend evangelische Theologie an der Universität Wittenberg. Ab 1813 nahm K. an den Befreiungskämpfen gegen Frankreich teil und wurde 1816 verwundet. Nachdem der Graf von der Asseburg zu Neindorf K. die Pfarrstelle in Remkersleben angeboten hatte, wurde K. 1816 in Magdeburg examiniert und 1817 als Prediger in der St. Michaelkirche in Remkersleben eingeführt. In 55 Predigerjahren bis 1872 war K. mit der Gemeinde fest verwurzelt. So trug man ihm auch anstehende praktische Probleme zur Lösung an, wie die Entwässerung des Remkerslebener Sees und die Schaffung von Weideland für die Bauern. K. nahm diese Herausforderungen an, kaufte den den 312 Morgen großen See und die Gerechtigkeit und ließ ihn 1832 entwässern. Die geschaffenen Wiesen veräußerte er an die Bauern. Als Vermächtnis verpflichtete er die Käufer jedes Jahr zu Ostern, zehn Taler in die Gemeindekasse zu zahlen, wovon fischähnliche Semmeln (Stollen) – die sogenannten “K.schen Seesemmeln” – gebacken wurden, um damit den Kindern nach dem Schulexamen eine Freude zu bereiten.

Literatur: Albert Hildebrandt/Elisabeth Kahrs, Aus der Chronik des Ortes Remkersleben, 1936; Otto Jacob, Chronik des Ortes Remkersleben, Ms. 2000; Bördemuseum Ummendorf: Seeakten von der Remkerslebener Seentwässerung.

  Bildquelle: *Bördemuseum Ummendorf.

Otto Jacob