Paini, Dario
geb. 07.11.1867 in Trient/Südtirol,
gest. 12.10.1935 Schönebeck,
Zauberkünstler, Illusionist.

Der Sohn eines Magistratsbeamten gab bereits mit acht Jahren erste Privatvorstellungen im Kreise von Bekannten und Honoratioren Trients. Nach der Elementarschule besuchte er die Kunstschule im damals österreichischem Trient und studierte Malerei und Bildhauerei. Die Ausbildung brach er ab und trat seit 1906 in allen bedeutenden deutschen und österreichischen Städten als “Magier” auf. Er arbeitete ohne Apparate, lediglich mit Spielkarten, und faszinierte sein Publikum durch “Gedankenlesen”, Erraten versteckter Gegenstände, Vorhersagen von Begriffen, Gegenständen u. a., die das Publikum, von ihm ungesehen, auswählte, bezeichnete oder versteckte. P. leistete 1892 Dienst im österreichischen Heer, heiratete ein Jahr später und erhielt 1897 von Herzog Friedrich von Anhalt den Titel eines Hofkünstlers. Gleichzeitig war er auch königlich bayrischer Hofkünstler und gab jährlich Vorstellungen an diesen u. a. Residenzen. 1904 wurde er deutscher Staatsbürger und nahm seinen Wohnsitz im “Königlichen Soolbad Elmen”, im damaligen Groß Salze. Über seine Auftritte berichtete die Presse ständig mit lobenden Artikeln, die neben seinen verblüffenden Kunststücken besonders sein elegantes und sicheres Auftreten hervorhoben. Während des I. Weltkrieges trat er vor allem in Lazaretten und Genesungsheimen auf. Zur Zeit der Inflation wurde es ruhiger um ihn. Danach trat er vorwiegend in deutschen Großstädten auf, u. a. auch in gemeinsamen Programmen mit Claire Waldoff und Otto Reutter. Als Mitglied der Internationalen Artistenloge wurde das Auftreten nach 1933 schwieriger. Der kriegsblinde Schönebecker Bildhauer und Keramiker Dario Malkowski erhielt nach seiner Geburt 1926 seinen Vornamen zu Ehren seines Großvaters P.

Bildquelle: *StadtA Schönebeck.

Ernst Lindner