Pröhle, Heinrich Andreas, Dr. theol. h.c.
geb. 03.02.1797 Gunsleben,
gest. 19.04.1875 Hornhausen,
evangelischer Pfarrer, Schriftsteller.

Das Kind des Kantors und Schullehrers Johann Heinrich Christian P. besuchte ab 1809 die Domschule zu Halberstadt, die er 1815 verließ, um als Freiwilliger am Befreiungskrieg gegen Napoleon teilzunehmen. Nach dem Abgangsexamen studierte er 1816 in Halle evangelische Theologie, ging 1819 als Pfarrer nach Molmerswende am Harz und 1821 nach Satuelle bei Neuhaldensleben. Aus der in Satuelle geschlossenen Ehe mit Amalie Hobohm gingen fünf Kinder hervor, darunter der spätere bekannte Harzsagensammler Heinrich Christoph Ferdinand P. (1822–1895). 1828 wählte ihn die Gemeinde Roklum als Pfarrer, 1835 trat er seine Pfarrstelle in Hornhausen an, die er mehr als vierzig Jahre innehatte. P. erlangte als Verfasser religiöser und patriotischer Schriften und Gedichte einige Bekanntheit. Besonders seine Predigt zur Fahnenweihe des Schützenvereins in Hornhausen (1849) hatte einen starken patriotischen Charakter. 1850 erschien seine “Chronik von Hornhausen” mit einem ausführlichen Beitrag über den “Gesundbrunnen von 1646–47”. Nach Erscheinen seiner Schrift “Kirchliche Sitten” (1858), in der er ein Bild des kirchlichen Lebens in einer evangelischen Gemeinde auf dem Lande aufzeichnete, erhielt er 1865 die theologische Ehrendoktorwürde der Universität Halle.

Werke: s.o.; Die körperliche, christliche und bürgerliche Schulerziehung, 1846; Schwert und Altar. Gedichte, 1859; Andreas Proles, Vicar der Augustiner, 1867.

Literatur: ADB 26, 631; Franz Brümmer, Deutsches Dichterlexikon, Bd. 2, 1877; Franz Brümmer, Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten, 1884; Adolf Haselmann, Pfarrchronik von Hornhausen, Ms. 1907, 170ff.

Rolf Kruse

letzte Änderung: 03.03.2005