F. besuchte das Pädagogium (Gymnasium) in Barby und trat dann eine kaufmännische Lehre in Magdeburg an. Danach war er als Handelskaufmann in verschiedenen deutschen Städten tätig. 1810 wanderte er in die Vereinigten Staaten aus und erwarb 1819 in New Orleans die amerikanische Staatsbürgerschaft. Im selben Jahr kehrte er nach Deutschland zurück und ließ sich in der Handelsmetropole Leipzig nieder. Von 1824 bis 1839 arbeitete er als Lektor für englische Sprache und Literatur an der Universität Leipzig. Nebenbei war er als “Corrector” für die “Editions of British Authors” beim Tauchnitz Verlag, als Dolmetscher am Stadtgericht und als Ehrenpräsident im Nationalverein für deutsche Auswanderung, Leipzig, tätig. 1830 promovierte er zum Dr. phil. 1837 wurde F. zum Vizekonsul der USA in Leipzig berufen. 1839 erfolgte schließlich nach der Abberufung von Professor Friedrich List seine Ernennung zum US-Konsul in Leipzig und 1853 die als US-Konsul für das Königreich Sachsen. In diesen Tätigkeitsbereichen zeigte er eine ungewöhnliche Amtsbeflissenheit und verfaßte gründliche und engagierte Lageberichte für das Department of State in Washington, in denen auch seine Sympathien für die nationalen Bestrebungen in Deutschland 1847/49 und seine antimonarchistische Einstellung zum Ausdruck kommen. Während seiner Leipziger Zeit publizierte er verschiedene Wörterbücher, Handbücher, Kompendien und Lektürebände für an der englischen Sprache interessierte Leser.

Werke: Praktisches Hdb. der englischen Correspondenz für Kaufleute, 1827; Complete Dictionary of the English and German Languages (2 Bde.), 1830/38; Kleines kaufmännisches Handwörterbuch in drei Sprachen (3 Bde.), 1840; Literarische Sympathien oder industrielle Buchmacherei. Ein Beitrag zur Geschichte der neueren englischen Lexikographie, 1843; Rathschläge und Regeln für Auswanderer aus allen Classen und jedem Stande nach Nordamerika, 1849.

Literatur: Eberhard Brüning, Das Konsulat der Vereinigten Staaten von Amerika zu Leipzig. Unter besonderer Berücksichtigung des Konsuls Dr. J. G. F., in: Sitzungsberichte der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig. Philologisch-historische Klasse, Bd. 134, H. 1, 1994.

Hans-Joachim Geffert