Sohl, Fritz
geb. 20.12.1855 Wanzleben,
gest. 08.05.1919 Magdeburg,
innovativer Handwerker.

Die Vielseitigkeit S.s geht aus verschieden Berufsbezeichnungen hervor: Mechanikus, Optikus, Uhrmacher. Der Verkauf und die Reparatur von Brillen, Nähmaschinen, Mikroskopen und Stereoskopapparaten gehörten auch dazu. Da auch Blitzschutzanlagen angeboten wurden, entstand sein Beiname “Blitz-Sohl”. 1881 bezeichnete S. seinen Betrieb als Blitzableiter- und Telegraphen-Bauanstalt. 1878 erteilte das kaiserliche Patentamt S. ein Patent für einen “Wagen mit endlos sich selbst legenden Schienen” (Raupenschienenfahrwerk). 1888 folgte ein Patent für einen “Spurkranzrinnenverschluß an Wegeübergängen der Eisenbahn”. 1889 erhielt S. ein Patent auf eine “selbsttätige Entlastungsvorrichtung an Brückenwaagen”. Eine Waschmaschine “eigener, solider Konstruktion” bot S. 1891 an. Selbst die Eichung von Maßen und Gewichten nahm er vor. S. verlegte sein Geschäft 1891 nach Magdeburg und betrieb es bis zu seinem Tode.

Literatur: Amtliches Wanzlebener Kreisblatt Nr. 15, 1878; Nr. 48, 1888; Nr. 74, 1889; Volksstimme vom 27.07.1991 und 29.10.1991.

Gerd Gerdes