W. verlebte die Jugend in Berlin-Charlottenburg, wo sein Vater Postbeamter war. Nach dem Besuch der Volksschule und einer höheren Lehranstalt erhielt er eine Anstellung in der Berliner Stadtverwaltung. 1911 absolvierte W. seinen einjährigen Militärdienst in einem Grenadier-Regierung und nahm ab 1914 am I. Weltkrieg teil. 1917 wurde er für die Stadtverwaltung Berlin freigestellt. Zur Vervollkommnung seiner Ausbildung besuchte er die Verwaltungsakademie in Berlin und die dortige Handels-Hochschule. Die Stadtverordnetenversammlung von Wanzleben wählte W. 1920 für zwölf Jahre zum Bürgermeister. In seiner Amtszeit bewirkte W. die Errichtung einer Mittelschule, die Motorisierung der Feuerwehr und 1924 die Errichtung einer Badeanstalt. Bereits 1927/28 erfolgte der Neubau eines Finanzamtes. Die “Umgehungsstraße” als direkte Verbindung nach Magdeburg entlastete die Innenstadt Wanzlebens. Nach langwierigen Verhandlungen wurde 1929 der Amtsbezirk der Domäne eingemeindet. 1931 für weitere zwölf Jahre gewählt, sorgte W. für die Errichtung von Sportstätten und für die Erweiterung der Stadt nach Osten. 1937 begann der Bau einer neuen Schule auf dem Turnplatz. Nach Ende des II. Weltkrieges verließ W. die Stadt Wanzleben. W. war ein anerkannter Kommunalpolitiker, der die Entwicklung der Wanzleber Kommune über mehrere Jahrzehnte entscheidend beeinflußt hat.

Literatur: Amtliches Wanzlebener Kreis-Blatt Nr. 65 und 66, 1920.

Gerd Gerdes