Zander, Carl
geb. 20.10.1847 Wanzleben,
gest. 05.06.1922 Merseburg,
innovativer Tischlermeister.

Z. war ein erfinderischer Tischlermeister aus der Magdeburger Börde, der seine Produkte durch Patente schützen ließ. 1883 erhielt Z. das Reichspatent auf “einen vielfach ausziehbaren Coulissentisch” (RP No. 26046). Weitere Erfindungen waren: 1891 selbsttätige Riegel (RP No. 60642), 1892 ein Familientisch, ebenfalls 1892 ein Rolladenverschluß (RP No. 70951) und ein Gurtwickler. Die Produktion des Ausziehtisches wurde in Lizenz nach Helmstedt vergeben. Der selbsttätige Riegel wurde u. a. in England (No. 3761/91), Belgien (No. 93874), Canada (No. 37010), Österreich (No. 9867) und in Frankreich (No. 198.248) patentiert. Weiterhin wurden 1891 ein selbsttätiger Kantenverschluß (RP No. 60642), 1889 ein Verfahren zur Furnierung von Hölzern (RP No. 51110), 1901 eine Kreisabrichthobelmaschine (RP No.139736) und 1913 eine Fußbank (RP No. 273938) patentiert. 1894 vernichtete ein Großfeuer die Werkstatt, die erst 1887/88 als zweistöckiger Neubau errichtet worden war. Z. beschäftigte zehn Tischler, drei Drechsler, einen Bildhauer, zwei Polierer und zwei Schlosser. Die Erfolge des Handwerks, u. a. die von Z., wurden Ende des 19. Jahrhunderts nicht zur weiteren industriellen Entwicklung genutzt.

Nachlaß: Burg Wanzleben.

Literatur: Amtliches Wanzlebener Kreisblatt Nr. 145, 1883 und Nr. 31, 1894; Volksstimme vom 14.11.1991.

Bildquelle: *Gerd Gerdes, Wanzleben (privat).

Gerd Gerdes