Krisp, Kurt Paul Carl
geb. 19.06.1893 Bromberg/Posen,
gest. 28.03.1971 Weinheim/Bergstraße,
Unternehmer.

Der Sohn eines Barbiers und Friseurs absolvierte die Volksschule und erlernte anschließend in Dessau-Roßlau den Beruf des Drogisten. Nach ersten praktischen Erfahrungen im Drogeriegewerbe gründete er 1919 in Magdeburg die Kukirol-Fabrik, die zunächst Präparate zur Fußpflege herstellte. Bereits 1922 verlegte K. aus Platzgründen die Produktion nach Groß Salze (Bad Salzelmen). Auch am neuen Standort expandierte der Betrieb, was den Bau weiterer Gebäude nach sich zog. Drei Jahre später wurde eine Straße nach dem Werk benannt (heute Wernigeröder Straße). K. machte den Gebrauch seiner Produkte mit neuartigen Werbemethoden auch im Ausland populär. Er erfand die Figur des “Dr. Unblutig”, mit der er – “amerikanisch” – plakativ und in großzügigen Zeitungsannoncen für seine Firma als größte Fußpflege-Spezialartikel-Fabrik der Welt warb, deren Produkte in 56 Staaten der Erde erhältlich waren. Mit seinem Unternehmen machte K. die Fußpflege als solche in der damaligen Zeit erst “salonfähig”. 1933 wurde der Betriebsstandort in Bad Salzelmen aufgegeben und eine neue Produktionsstätte in Berlin-Lichterfelde aufgebaut, die jedoch im II. Weltkrieg stark beschädigt wurde. Im August 1948 begann K. deshalb in Weinheim neu. Seit 1936 stellte das Werk weitere kosmetische Produkte her, die unter dem Namen “Bitalis” vertrieben wurden. Ein Jahr später begann die Fertigung der bekannten “Kukident”-Erzeugnisse. Jahrzehntelang stand K. der Firma vor, die sich als Familien-Gesellschaft verstand. Nach seinem Tod führte sein Sohn Werner das Unternehmen erfolgreich weiter. 1978 ging das Unternehmen mit seiner bedeutenden Produktpalette in eine internationale Firmengruppe über.

Archivalien: StadtA Schönebeck: Sammlung G 16.

Bildquelle: *ebd.

Britta Meldau

letzte Änderung: 10.02.2005