Ballauff, Theodor, Prof. Dr. phil.
geb. 14.01.1911 Magdeburg,
gest. 10.12.1995 Mainz,
Philosoph, Pädagoge.

B., als Sohn eines 1914 im I. Weltkrieg gefallenen Oberlehrers geboren, siedelte mit der Familie bereits 1915 nach Kassel über, wo er seine Schulzeit verbrachte. Er studierte verschiedene Fächer zunächst in Göttingen und Wien, danach insbesondere Philosophie bei Nicolai Hartmann in Berlin und promovierte 1937 über Kant. 1938 wurde er Bibliotheksreferendar in Halle, 1940 Bibliotheksassistent. Nach seiner Habilitation 1943 in Berlin und seiner Ernennung zum Privatdozenten in Halle 1944 ging er 1946 nach Köln und arbeitete dort als Bibliotheksassistent. 1952 wurde er apl. Professor, 1955 außerordentlicher und 1956 ordentlicher Professor in Mainz, 1979 trat er in den Ruhestand. B. war philosophisch besonders von Nicolai Hartmann, Martin Heidegger und Arnold Gehlen, pädagogisch von Johann Heinrich Pestalozzi geprägt. Er schuf eine Synthese von Philosophie und Pädagogik, die die Verbindung von antiker griechischer Philosophie mit den Leistungen der Neuzeit (Kant und Fichte) anstrebt. Viele seiner Arbeiten sind Standardwerke geworden.

Werke: Das Problem des Lebendigen, 1949; Die Idee der Paideia, 1952; Erwachsenenbildung, 1958; Pädagogik als Bildungslehre, 1986, 21989.

Nachlaß: Universitätsarchiv Mainz.

Literatur: Wilhelm Pfänder, Erziehungsphilosophische Entwürfe in ihrer erziehungs- und unterrichtstheoretischen Entfaltung. Analyse, Systematisierung und Vergleich an Hand der Werke von T. B., Fritz Schulze und Alfred Petzelt, Diss. München 1975; Gerhard Cosack, Marxistisch-leninistische Analyse und Kritik der “Heideggerschen Wende” in der Pädagogik von T. B., Diss. Leipzig 1983; Farsin Banki, Der Weg ins Denken. Platon, Martin Heidegger, T. B., 1986; Jörg Ruhloff/Klaus Schaller (Hg.), Pädagogische Einsätze 1991. Fs. für T. B. zum 80. Geb., 1991 (W).

Bildquelle: Universitätsarchiv Mainz.

Thomas Miller