Choyke, Isidor
geb. 02.03.1856 Militsch/Schlesien,
gest. 13.10.1920 Berlin,
Jurist, Repräsentant der jüdischen Gemeinde, Justizrat.

Der jüngste Sohn eines jüdischen Spediteurs besuchte das Gymnasium in Lissa und studierte danach Jura in Breslau und Berlin. Nach Ablegung der ersten juristischen Prüfung 1879 und der großen Staatsprüfung 1884/85 trat er als Gerichtsassessor in den Justizdienst. Im darauffolgenden Jahr wurde er Rechtsanwalt in Magdeburg und dort 1897 zum Notar ernannt. In der Folgezeit versah er auch das Amt eines Verteidigers an Kriegsgerichten. Seine Leistungen wurden 1904 durch die Ernennung zum Justizrat gewürdigt. Im März 1919 legte er seine Berufs- und Amtstätigkeit nieder und zog danach mit seiner Frau nach Berlin. Durch sein weitsichtiges Wirken prägte und beeinflußte C. entscheidend die Magdeburger jüdische Gemeinschaft und trug wesentlich zum Aufbau des Gemeindelebens bei. Seit Juli 1900 fast zwei Jahrzehnte Vorsitzender der Repräsentantenversammlung, förderte er unermüdlich die Interessen seiner Glaubensgemeinschaft. Auch als Vorsitzender des Vereins für jüdische Geschichte und Literatur, als Vorsteher der Israelitischen Beerdigungsgesellschaft sowie als Mitglied des Ausschusses im Synagogen-Gemeinde-Verband der Provinz Sachsen wirkte er befruchtend und schuf Bleibendes.

Archivalien: Archiv des Leo Baeck Institute New York; Archiv der Synagogen-Gemeinde zu Magdeburg.

Bildquelle: *ebd.

Ildikó Leubauer