Steinhardt, Moritz Meyer (Meier)
geb. 14.12.1864 Witzenhausen/Hessen,
gest. 23.12.1940 Dresden,
jüdischer Religionslehrer, Redakteur.

S. besuchte nach seiner Schulausbildung die jüdische Lehrerbildungsanstalt in Hannover und wurde im Mai 1884 als Lehrer in Hausberge bei Minden angestellt. Ab 1886 wirkte S. über 40 Jahre als Religionslehrer und Kantor an der Synagogen- Gemeinde zu Magdeburg und gab jüdischen Religionsunterricht u. a. am Magdeburger König Wilhelms-Gymnasium. Vor allem war sein Name hervorragend mit dem Reichsverband der jüdischen Lehrervereine verbunden, dessen stellvertretender Vorsitzender und Schriftleiter der Verbandszeitung Blätter für Erziehung und Unterricht, einer pädagogischen Beilage des Hamburger Israelitischen Familienblattes, er fast 30 Jahre war. Später leitete er die Jüdische Schulzeitung, ein selbständiges Fachorgan des jüdischen Lehrerverbandes. S. stellte sein anerkanntes, umfangreiches Wissen in den Dienst jüdischen Organisationen und setzte sich für die Entwicklung und Förderung der jüdischen Schule sowie die wirtschaftlich-sozialen Hebung des Lehrerstandes ein. S. war Mitglied der Mendelssohn-Loge. Nach 1934 zog er nach Bad Ems und verbrachte danach seine letzten Lebensjahre in Dresden, wo er seelsorgerliche und gottesdienstliche Gemeindefunktionen wahrnahm sowie an der Jüdischen Volksschule Unterricht erteilte.

Werke: Der Unterricht unserer Jugend, 1901.

Literatur: Magdeburger Lehrerbuch, hg. vom Lehrerverein Magdeburg, 1899, 49; Joseph Walk, Kurzbiographien zur Geschichte der Juden 1918–1945, 1988, 352.

Ildikó Leubauer