Der Niedergang des Zinngießerhandwerks, der bereits im 18. Jahrhundert begann und sich im 19. Jahrhundert fortsetzte, erfaßte auch die Zinngießer in Magdeburg. Zu den zwei um die Mitte des 19. Jahrhunderts noch tätigen gehörte S., der die Werkstatt seines Vaters, des Zinngießers Johann Werner S., der 1766 nach Magdeburg gekommen war, bis 1861 weiterführen konnte. 1807 wurde er Bürger der Altstadt Magdeburgs. Seine Zinngießerwerkstatt befand sich im Breiten Weg 136. 1850 gehörte er wie Carl Autsch zu den Gründungsmitgliedern der vereinigten Innung der Gelbgießer, Zinngießer, Gürtler, Nadler und Siebmacher zu Magdeburg, Sudenburg und Neustadt. Von seinen Arbeiten sind Zunftgefäße, Walzenkrüge und Teller erhalten.

Werke: Zunftkrug der Weißgerbergesellen, Zinn, datiert 1820; Walzenkrug, Zinn, datiert 1822; Zunftkrug der Magdeburger Nagelschmiede, Zinn, datiert 1833; Walzenkrug, Zinn, datiert 1853 (alle KHM Magdeburg).

Literatur: Manfred Nehrkorn, Magdeburger Zinngießer (Magdeburger Museumshefte 6), 1997, 52.

Manfred Nehrkorn