Usbeck, Hermann Eduard Adolf Werner, Dr. Ing. E.h.
geb. 18.02.1881 Jerichow,
gest. 01.02.1947 Buchenwald,
Ingenieur, Regierungsbaumeister.

U., Sohn des Pfarrers Werner U. in Parchen und Bruder des Adolf U., wuchs in Jerichow und Parchen auf. Nach dem Schulbesuch am Progymnasium Genthin und Victoria-Gymnasium Burg studierte er in Hannover 1899–1903 Maschinenbau, trat dann in den Eisenbahndienst in Fulda, Limburg und Magdeburg. 1907 wurde er, inzwischen Regierungsbaumeister, für den Stab ausgewählt, der die Elektrifizierung der Eisenbahnen in Angriff nehmen sollte. Hierfür war er bis 1911 bei der AEG Berlin, dann, unterbrochen durch den I. Weltkrieg (1918 Sachverständiger bei der Waffenstillstandskommission), in Schlesien tätig. Wegen seiner Verdienste ernannte ihn die Technische Hochschule Breslau 1931 zum Ehrendoktor. 1935 übernahm U. in Hamburg die Erneuerung des S-Bahn-Netzes. 1939 wurde er Vizepräsident der neu gegründeten Reichsbahndirektion Danzig, 1940 Präsident der Direktion in Halle, zu deren Verwaltungsbezirk u. a. auch Magdeburg gehörte. Im Herbst 1945 wurde U. vom NKWD  verhaftet. Er überlebte die Haft im Speziallager Buchenwald nicht.

Literatur: Hans Tetzlaff, Nachruf W. U., in: Elektrische Bahnen 56, H. 2, 1950, 55f. (B); Ilse Seibold, W. U. – ein Mann, der Eisenbahngeschichte mitgeschrieben hat, in: Volksstimme, Genthiner Rundblick vom 19.02.2000, 3 (B).

Archivalien:  Archiv Deutsches Technikmuseum Berlin: DTM I, NL 115.

Bildquelle: *Familienunterlagen Ilse Seibold, Freiburg/Breisgau (privat).

Ilse Seibold

letzte Änderung: 19.08.2004