Häcker, Gottfried Renatus
geb. 29.07.1789 Barby,
gest. 07.10.1864 Lübeck,
Beuteler, Apotheker, Botaniker.

H., Sohn eines Barbyer Kaufmanns, trat nach Abbruch der Gymnasialausbildung 1806 eine Lehre als Beuteler an. Nach Abschluß der Lehre fand er keine Arbeit. Für eineinhalb Jahre konnte er dann in der Steinmetzwerkstatt seines Bruders arbeiten und wechselte 1812 als Lehrling in die Apotheke seines Schwagers nach Jerichow. Nach Abschluß der Apotheker- Lehre und bestandenem Examen in Magdeburg widmete er sich besonders dem Studium der Mineralogie und Botanik. Zu diesem Zweck unternommene Studienreisen führten ihn nach Südeutschland, in die Schweiz und nach Italien. H. fand 1824 eine Anstellung in der Apotheke von Franz Friedrich Kindt in Lübeck und blieb dort bis 1856. H., der schon längere Zeit dem Vorstand des Naturhistorischen Museums Lübeck angehörte, wurde 1859 dessen besoldeter Konservator. Besonders seinen Ambitionen als Botaniker blieb er verbunden und lieferte zahlreiche Beiträge, u. a. zu den Werken Reichenbachs, den Rabenhorstschen Centurien und Noltes Flora von Schleswig-Holstein. Er selbst verfaßte die über 900 Pflanzenbeschreibungen umfassende “Lübeckische Flora” (1844). Sein vollständiges Lübecker Herbar übereignete er dem Naturhistorischen Museum. Auch mit der Bestimmung und Ordnung der mineralogischen Sammlung des Museums erwarb er sich große Verdienste.

Werke: s.o.

Literatur: BioApo 1, 1975, 165.

Joachim Münch