Nach dem Studium der Pharmazie an der Universität Halle war S. seit 1922 als Apotheker in der Hof-Apotheke in Magdeburg tätig. 1939 übernahm er als Pächter die seit 1934 am Standort Magdeburg, Breiter Weg 251a, befindliche Stern- Apotheke, die er auch nach der Verstaatlichung 1949 bis zu seinem Tode leitete. Neben seiner verantwortlichen und umfangreichen beruflichen Arbeit – die Stern-Apotheke war nach der Zerstörung Magdeburgs einzige versorgende Apotheke der Altstadt – engagierte sich S. in der Berufsausbildung, als Vorsitzender der Prüfungskommission für Apothekenhelfer sowie bis März 1964 als Kreisapotheker der Stadt Magdeburg. Er setzte die von Curt Senff begonnene Arbeit mit Übernahme der Tätigkeit als Kreisapotheker im Jahr 1952 fort. Die Stadt verdankt seiner Initiative den konzeptionellen wie auch organisatorischen und praktischen Neuaufbau des Apothekenwesens nach dem II. Weltkrieg. Von 33 öffentlichen Apotheken waren nach Kriegsende nur 13 Apotheken, oft nur bedingt, arbeitsfähig. Am Ende des Wirkens von S. waren wieder 28 Apotheken erweitert, rekonstruiert oder als Neubau errichtet und konnten die Arzneimittelversorgung Magdeburgs erfüllen. Seine Verdienste für die Stadt, das Apothekenwesen wie auch für das gesamte Gesundheitswesen wurden mit der Ernennung zum Oberpharmazierat und mit der Hufeland-Medaille in Silber gewürdigt.

Literatur: Nachruf in: Deutsche Apothekerzeitung, Nr. 40, 1964, 1426.

Joachim Münch