W., Sohn eines Architekten, besuchte ein Realgymnasium in Leipzig. Nach einem zweisemestrigen Studium der Naturwissenschaften in Leipzig begann er eine Praktikantenzeit in der Herrenhäuser-Apotheke in Hannover, die er mit dem Vorexamen 1935 beendete. W. studierte Pharmazie an der Universität Leipzig und erhielt nach einem Kandidatenjahr in der Sedan- Apotheke Leipzig 1939 die Approbation. Er leistete ein soziales Landhalbjahr in der Apotheke Pretzsch sowie Dienstverpflichtungen in der Rosen-Apotheke und später in der Flora-Apotheke in Magdeburg ab. Ende 1944 erfolgte seine Einberufung zur Wehrmacht. Nach Kriegsende arbeitete er in der Apotheke Barby und in verschiedenen Apotheken in Leipzig. Ende 1950 erhielt W. vom Kreisarzt der Stadt Magdeburg den Auftrag, eine Apotheke im ersten Poliklinik-Neubau in Magdeburg, der Pawlow-Poliklinik, aufzubauen, deren Leitung er nach Fertigstellung auch übernahm. Neben seiner umfangreichen beruflichen Tätigkeit widmete er sich intensiv der Ausbildung des Berufsnachwuchses. Außer Fernstudenten der Fachrichtung Pharmazie der Universität Leipzig betraf das besonders die Ausbildung von Apothekenhelfern. Von 1955 bis zu seinem Tode war er als nebenberuflicher Lehrer für Fachrechnen, Botanik und Drogenkunde sowie als Mitglied der Prüfungskommission tätig. W. arbeitete an der gleichen Berufsschule wie Apotheker Alexander Mohrenweiser, beide ergänzten sich über viele Jahre und wirkten so für eine gut abgestimmte, praxisnahe Ausbildung. Für seine Leistungen wurde W. mit der Pestalozzi-Medaille ausgezeichnet.

Literatur: Familienunterlagen Andrea Dilbat, geb. W., Magdeburg (privat).

Bildquelle: *ebd.

Joachim Münch