Königstedt, Dietmar, Dr. rer. nat.
geb. 09.07.1947 Burg,
gest. 11.01.1999 Rüterberg bei Dömitz/Elbe,
Biologe, Ornithologe.

Nach einer Berufsausbildung als Forstfacharbeiter mit Abitur studierte K. von 1966 bis 1971 Biologie an der Universität in Greifswald, wo er 1972 das Diplom in Zoologie erwarb und anschließend als wissenschaftlicher Assistent tätig war. 1978 promovierte er auf dem Gebiet der Mikrobiologie. Nach Tätigkeiten als stellvertretender Direktor des Schweriner Zoos (1986/87) und als wissenschaftlicher Assistent an der Vogelwarte Hiddensee (1988– 90) arbeitete K. ab 1990 in der Naturparkverwaltung Elbetal in Tripkau, wo er zunächst die Projektleitung des Naturschutzzentrums übernahm. Ab 1995 war er Leiter des Besucherzentrums des Naturschutzparkes “Elbtalaue” auf der Festung Dömitz. Als einer der führenden Ornithologen Deutschlands wurde K. in die Ornithologische Seltenheitskommission in Mecklenburg-Vorpommern, in die Bundesdeutsche Seltenheitskommission sowie in den Redaktionsbeirat der Zeitschriften Limicola und Der Falke berufen. Insgesamt publizierte K. 150 wissenschaftliche Arbeiten, überwiegend zu ornithologischen Themen, aber auch über Lurche, Kriechtiere, Libellen, Heuschrecken und zu Problemen im Naturschutz. K.s große Sachkenntnis zur Ornis Bulgariens fand oftmals ihren Niederschlag als Quellennachweis im “Handbuch der Vögel Mitteleuropas” (Herausgeber Glutz von Blotzheim, 20 Bde). Ein weiteres großes Verdienst K.s waren die kritischen Auseinandersetzungen mit veröffentlichten Fehlbestimmungen in der Ornithologie und mit Veröffentlichungen zur Feldbestimmung seltener Vogelarten.

Werke: Berghänflinge und Schneeammern bei Burg, in: Der Falke, H. 13, 1966, 317; Rotfußfalke und Odinshühnchen im Kreis Burg, in: ebd., H. 14, 1967, 319 (mit Bernd Nicolai); dies., Zwergschwanbeobachtungen im Binnenland, in: ebd., H. 15, 1968, 420f.; dies., Zur Kenntnis der Avifauna des Kreises Burg, I. Tl., in: Naturkundlicher Jahresbericht Museum Heineanum Halberstadt, H. 7, 1972, 43–80; Rotfußfalke (Falco vespertinus) auf dem Frühjahrszug im Fiener Bruch bei Tuchheim/Kreis Genthin, in: Beiträge zur Vogelkunde, H. 26, 1980, 63; Mai-Nachweis eines Tannenhähers im Kreis Burg, in: Apus, H. 4, 1980, 188f.

Literatur: Sigrid Robel/Bernd Nicolai, Dr. D. K. (1947–99), in: Museum Heineanum Halberstadt (Hg.), Ornithologischer Jahresbericht, H. 17, 1999, 123–132 (W, B).

Bildquelle: *Brigitte K., Rüterberg (privat).

Erwin Briesemeister

letzte Änderung: 09.02.2005