Chappuis, Friedrich-Wilhelm von
geb. 13.09.1886 Schubin/Provinz Posen,
gest. 27.08.1942 Magdeburg,
General der Infanterie.

Der Sohn des späteren Unterstaatssekretärs und Wirklichen Geheimen Rats v. C. trat 1906 in das Garde-Grenadier- Regiment Spandau ein und wurde 1907 Leutnant. Im I. Weltkrieg wurde er als Bataillonskommandeur und in mehreren Generalstabsstellen eingesetzt. Nach Beendigung des Weltkrieges war er u. a. Führer eines Freikorps im Generalstab der 5. Division sowie Kommandeur des 5. Infanterieregiments in Stettin. Im Zuge der Heereserweiterung wurde 1938 der Kommandositz des neu aufgestellten XIV. Armeekorps nach Magdeburg gelegt. Dadurch wurde die Stadt, der Tradition folgend, nach Beendigung des I. Weltkrieges und der Zerschlagung des deutschen Heeres wieder Standort eines Armeekorps. C. wurde hier mit der gleichzeitigen Beförderung zum Generalmajor Chef des Generalstabes. Nach der Übernahme der 15. und kurz darauf der 16. Infanteriedivision im Jahre 1940 wurde der inzwischen mit dem Ritterkreuz ausgezeichnete C. als General der Infanterie Kommandeur des XXXVIII. Armeekorps. Mit dem Winter 1941/42 begann Deutschland seinen strategischen Führungsanspruch zu verlieren. Damit verbunden waren größere Verluste, der Rückzug in Winterstellungen und ein Stellungskrieg unter härtesten Winterbedingungen. Nach diesem sogenannten Winterdebakel wurde u. a. auch C. im April 1942 als kommandierender General abgelöst. Er war davon so betroffen, daß er am 27. August des gleichen Jahres in seinem letzten Friedensstandort Magdeburg sich selbst den Tod gab. Damit gehörte er zu jenen 110 Generalen und Admiralen, die während des Krieges oder aus Verzweiflung über den Kriegsausgang den Tod suchten. Seine Ruhestätte fand er in Berlin.

Literatur: Dermot Bradley/Karl-Friedrich Hildebrand/Markus Rövekamp, Die Generale des Heeres 1921–1945, Bd. 2, 1993, 420f. (B).

Internet: http://www.skalman.nu/third-reich/heer-bios-chappuis.htm

Hasso von Steuben

letzte Änderung: 27.05.04