Nielebock, Ferdinand Friedrich Hermann
Ps.: Herms Niel, seit 1941
geb. 17.04.1888 Nielebock bei Genthin,
gest. 1954 Berlin,
Musiker.

1895 zog die Familie N. in die Gemeinde Altenplathow bei Genthin. Nach Beendigung der Schule nahm N. 1902 eine Lehre beim Genthiner Stadtkapellmeister Adolf Büchner auf, die er 1906 erfolgreich beendete. Im Oktober 1906 trat er in das I. Garde-Regiment in Potsdam als Oboist und Posaunist ein. Im I. Weltkrieg war N. Leiter des Musikkorps des Infanterie- Regiments Nr. 423, schied nach Beendigung des Krieges 1918 aus der Armee aus und arbeitete bis 1927 als Steuerbeamter. Er zählte zu den Mitbegründern des 1927 in Potsdam gebildeten Ritterschaftsorchesters, in dem er als Komponist und Texter wirkte. In der Zeit des Nationalsozialismus leitete N. den Reichsmusikzug des Reichsarbeitsdienstes (RAD), mit dem er im Rahmen des Winterhilfswerks die Wunschkonzerte im Rundfunk aufführte. Auf den Reichsparteitagen in Nürnberg war er Dirigent aller RAD-Musikzüge. N. komponierte eine Vielzahl von Liedern, von denen “Erika”, “Annemarie”, “Wir fahren gegen Engelland” (1939 nach einem Text von Hermann Löns) und “Mein Bismarckland” die bekanntesten waren.

Werke: Lieder von H. N., in: Singende Kameraden 1, 1939.

Literatur: Genthiner Zeitung vom 15., 18. und 20.03.1940.

Bildquelle: *StadtA Genthin.

John Kreutzmann