Schulenburg, Fritz |
S. wuchs in einer Arbeiterfamilie mit sechs Geschwistern auf. Er arbeitete nach dem Besuch der Volksschule als Wald- und Landarbeiter in Jerichow und Umgebung. Ende März 1920 trat S. der KPD-Ortsgruppe Jerichow bei und wurde einer ihrer Organisatoren. Im Juli 1931 beteiligte er sich an den antifaschistischen Sturmfahrten in die Altmark, um die Landbevölkerung über den Nationalsozialismus aufzuklären. Ab 1933 setzte S. die Aufklärungsarbeit in der Illegalität fort. Eine Methode bestand darin, mit einem Koffer durch die Jerichower und Tangermünder Straßen zu gehen. In den Kofferboden wurden die Losungen “Gegen Faschismus” und “Nieder mit Hitler” eingeschnitzt, die Böden wurden mit Farbe getränkt, die Koffer abgesetzt, und zurück blieben die Losungen auf dem Bürgersteig. Im Juli 1933 verhaftet und von der SS in das Gefängnis Tangermünde gebracht, war S. brutalen Mißhandlungen und Folterungen ausgesetzt, an deren Folgen er starb. Er fand sein Grab auf dem Tangermünder Friedhof, den die Angehörigen erst 1945 wieder betreten durften. Hier wurde eine Gedenkstätte eingerichtet. 1984 wurde in Jerichow ein Gedenkstein enthüllt.
Literatur: F. S. – ein aufrechter Antifaschist, Kommunist und Bürger der Stadt Jerichow. Eine Familienchronik, Ms. 1988 (Günther Schulenburg, Parchen).
Bildquelle: *ebd.
Günther Schulenburg