Der Sohn des Oberlehrers Peter K. besuchte die Schule bis zur Obersekunda. 1870 trat er bei einem Hamburger Buchhändler in eine fünfjährige Lehre. Nach einjährigem Militärdienst in Berlin arbeitete er einige Monate in der Hofbuchhandlung in Dessau, dann ein halbes Jahr in der Deutschen Buchhandlung in Moskau. Im Sommer 1877 fand er Anstellung bei einem Verlag in Berlin und lieferte Beiträge für nationalliberale Zeitungen. Von Oktober 1878 bis 1898 war K. Redakteur der Magdeburgischen Zeitung. Er schrieb u. a. Feuilletons, Nekrologe, Theaterkritiken, betätigte sich ab 1879 auch als auswärtiger Berichterstatter und lieferte u. a. Berichte aus Kiel, Halle, Köln, Berlin, Moskau, San Remo, Florenz und London. Bald nach seiner Anstellung in Magdeburg heiratete er Marie Kamin, die Adoptivtochter des Danziger Stadtbaumeisters K., seines Onkels. K. wurde in Magdeburg Mitglied der literarischen Gesellschaft Athene und beschäftigte sich mit dem geistigen und literarischen Leben der Region, insbesondere von Magdeburg und Halle zur Reformations- und Aufklärungszeit. K. veröffentlichte dazu zahlreiche Artikel in den Geschichtsblättern, in der Vierteljahresschrift für Literaturgeschichte und im Neujahrsblatt der Historischen Kommission für die Provinz Sachsen. Seine Publikationen bilden einen wichtigen Beitrag zur Erforschung der regionalen Kulturgeschichte. Sein Bruder, der evangelische Theologe Prof. Gustav K. (geb. 25.02.1847, gest. 01.12.1918), Geistlicher Inspektor des Pädagogiums des Klosters Unser Lieben Frauen und Herausgeber mehrerer Werke zur Kirchengeschichte, lebte von 1882 bis 1886 bei ihm in Magdeburg.

Werke: Aus Magdeburgs Vergangenheit. Beiträge zur Litteratur- und Culturgeschichte des achtzehnten Jahrhunderts, 1886; Magdeburg. Ein Städtebild, 1886, ⁴1894; Beiträge zur Geschichte der Universität Halle. Die Civis academici, in: GeschBll 22, 1887, 97–112; Aus Halles Litteraturleben, 1888; Thomas Murner und die Kirche des Mittelalters, 1890; Thomas Murner und die deutsche Reformation, 1891; Erasmus Alberus in Magdeburg, in: GeschBll 28, 1893, 1–62; Johann Fritzhans, in: ebd. 29, 1894, 214–242; Eberhard Weidensee und die Reformation in Magdeburg, 1894; Das litterarische Leben Magdeburgs am Anfang des 17. Jahrhunderts, in: GeschBll 30, 1895, 1–60; Hermann Sudermann. Eine kritische Studie, 1897.

Literatur: Gustav K., W. K. (†), in: GeschBll 33, 1898, 385–400; Magdeburgische Zeitung, Nr. 373 vom 26.07.1898.

Maren Ballerstedt