Reichel, Anna Martha,
geb. Hartmann
geb. 16.06.1902 Frohse,
gest. 10.02.1978 Magdeburg,
Arbeiterin, Widerstandskämpferin.

R., ältestes von 13 Kindern einer Arbeiterfamilie, kam bereits mit 17 Jahren mit der Arbeiterbewegung in Berührung. Nach ihrer Schulzeit arbeitete sie ab 1916 im Sprengstoffwerk Schönebeck und anschließend in den Gummiwerken Friedrich Wilop ebenda. Sie wurde Mitglied des Fabrikarbeiterverbandes und 1925 durch Einfluß ihres späteren Mannes Mitglied der KPD. Seit 1929 in Magdeburg, kämpfte sie ab 1933 illegal gegen den Nationalsozialismus So war sie u. a. Überbringerin von Nachrichten zwischen der Leitung und den Mitgliedern der  KPD. 1934 wurde sie zu zwei Jahren Zuchthaus verurteilt. Nach der Entlassung führte R. den illegalen Kampf fort. Wieder verhaftet, war sie 1942–45 im Frauen-Konzentrationslager Ravensbrück interniert. Nach dem Krieg arbeitete R. in der Familienfürsorge in Magdeburg. Sie war Mitbegründerin des DFD in Magdeburg.

Literatur: Kurzbiographien Magdeburger Widerstandskämpfer, hg. von einem Autorenkollektiv, o. J., 28–30.

Gabriele Weninger