Bieberstein, Arno |
Der gelernte Bankkaufmann B. entwickelte sich im Magdeburger Schwimmverein Hellas 1904 zu einem sehr leistungsfähigen Schwimmer. Im Jahre 1907 erkämpfte er in Hannover die Titel Deutscher Meister im 200 m Rückenschwimmen und im 4 ´ 100 m Lagenschwimmen. Bei den IV. Olympischen Sommerspielen 1908 in London wurde er Olympiasieger im 100 m Rückenschwimmen mit einer Zeit von 124,6 min. In den 1920er Jahren lag die Siegerzeit um 108,10 min., in den 1930er und 1940er Jahren um 105,90, in den 1950er und 1960er Jahren um 101,90 min., erst 1968 wurde die Minutengrenze durch den Erfurter Roland Matthes mit 058,70 und 1972 mit 056,58 min. unterboten. Infolge eines schweren Unfalls in der Kindheit litt B. an Epilepsie. Während eines Sonnenbades auf dem Sprungturm im Hellas-Bad erlitt er einen Anfall und fand einen tragischen Erstickungstod.
Literatur: Beckmanns Sportlexikon A-Z, 1933, Sp. 411; Alfred Petermann (Hg.), Sportlexikon, 1969, 82; Wolfgang Pahnke/Norbert Heise, Schwimmen in Vergangenheit und Gegenwart, Bd. 1, 1979, 79, 82, 93, 186, 212; Volker Kluge, Die Olympischen Spiele von 1896–1980 – Namen, Zahlen, Fakten, 1981, 42; Hellas Nachrichten, Sonderdruck 1994; Aufzeichnungen Arbeitsgruppe Sport, Mss. 1998/99 (KHM Magdeburg); Sammlung Wolfram Weigert, Holzkirchen (privat).
Bildquelle: *Fritz Merk (Hg.), Deutscher Sport, Bd. 1, ca. 1925, 294.
Norbert Heise