Schrader, Hilde,
verh. Ebel
geb. 04.01.1910 Staßfurt,
gest. 26.03.1966 Magdeburg,
Schwimmsportlerin.

S. gehörte in den 1920er Jahren zu den besten europäischen Schwimmerinnen. Sie begann im Damenschwimmclub Nixe in Staßfurt-Leopoldshall, war dann Mitglied im 1899 gegründeten Magdeburger Damen Schwimmclub und schwamm für den Deutschen Schwimm-Verband. Neben vielen regionalen Siegen war sie national und international erfolgreich. Bereits 1927 wurde sie in Hannover Deutsche Meisterin über 100 m Brust in 1:35,5 min. 1928 feierte sie ihre bedeutendsten Erfolge. Sie wurde Deutsche Meisterin über 400 m Brust in 6:46,8 min. und Europameisterin über 200 m Brust. Bei den IX. Olympischen Sommerspielen 1928 in Amsterdam erschwamm sie die Goldmedaille über 200 m Brust in 3:12,6 min., hatte aber im Vorlauf über diese Distanz mit 3:11,2 min. bereits Olympischen und Weltrekord aufgestellt. 1928 und 1929 gelangen ihr in Magdeburg zwei weitere Weltrekorde: über 400 m Brust in 6:46,9 min. und über 200 Yard Brust (182,88 m) in 2:57,8 min. Später war S. technische Mitarbeiterin eines Maschinenbaubetriebes.

Literatur: Hippolyt Graf von Norman (Hg.), Deutsches Sportlexikon, 1928, 267; Beckmanns Sport-Lexikon A-Z 1933, Sp. 1966; Alfred Petermann (Hg.), Sportlexikon, 1969, 525; Monatliche Nachrichten, hg. von der Ortsgruppe Deutscher Reichs-Ausschuß, Nr. 9, 1928; ebd., Nr. 10, 1928; Wolfgang Pahnke/Norbert Heise, Schwimmen in Vergangenheit und Gegenwart, Bd. 1, 1979, 136f., 191, 207, 211f.; Volker Kluge, Die Olympischen Spiele von 1896–1980 – Namen, Zahlen, Fakten, 1981, 116, 121; Norbert Heise, Streiflichter aus der Sportgeschichte Magdeburgs, 1. Fortsetzung, in: Zs. des Landessportbundes Sachsen-Anhalt, Februar 1998, 8; Aufzeichnungen Arbeitsgruppe Sport, Mss. 1998/99 (KHM Magdeburg); Sammlung Wolfram Weigert, Holzkirchen (privat).

Norbert Heise