Blencke, August, Prof. Dr. med.
geb. 07.11.1868 Calbe,
gest. 19.01.1937 Magdeburg,
Arzt.

B. beendete das Studium der Medizin 1893 mit der Promotion in Würzburg und bildete sich anschließend unter Albert Hoffa in Würzburg und Hermann Kümmel in Hamburg zum Orthopäden aus. 1896 eröffnete er am Kaiser-Wilhelm-Platz 12 nach Dr. Gustav Blick eine zweite Spezialklinik seines Faches in Magdeburg. Für die Stadt arbeitete er nebenamtlich als orthopädischer Schularzt. B. erwarb sich über Magdeburg hinaus große Verdienste um die Entwicklung der Fürsorge für Behinderte. 1918 wurde ihm der Professorentitel verliehen. B. leitete 1923 in Magdeburg einen Kongreß der Deutschen Orthopädischen Gesellschaft. Sein Sohn, Dr. med. Bernhard B. (geb. 11.05.1903 Magdeburg, gest. 22.10.1979 Magdeburg), folgte dem Vater als Inhaber der zur Königstraße 68 und später Oststraße 10 verlegten Privatklinik. Er habilitierte sich 1959 an der Medizinischen Akademie Magdeburg für Orthopädie und leitete als Ordinarius seines Faches von 1963 bis 1968 ihre Orthopädische Klinik.

Werke: Die orthopädische Literatur, 1905; Die orthopädischen Sonderturnkurse, 1913; Orthopädie des praktischen Arztes, 1921 (auch ins Spanische und Russische übersetzt); (Hg.) Die orthopädische Weltliteratur 1903–1930 (2 Bde), 1936 (mit Hermann Gocht).

Literatur: August Borchard/Walter von Brunn (Hg.), Deutscher Chirurgenkalender, 1926, 23f.; Isidor Fischer (Hg.), Biographisches Lexikon der hervorragenden Ärzte der letzten fünfzig Jahre, Bd. 1, 1932, 129; Bernhard B., Die orthopädische Klinik, in: Fs. 10 Jahre Medizinische Akademie Magdeburg 1964, 92f.

Horst-Peter Wolff