Henneberg, Georg Friedrich Hermann, Dr. med.
geb. 10.02.1828 Wasserleben/Harz,
gest. 15.12.1893 Magdeburg,
Arzt, Bezirksarmenarzt.

H., drittes Kind des Amtsrates Eduard H., besuchte die Schule in Ilsenburg und die Gymnasien in Helmstedt und Braunschweig (Carolinum). 1848–53 studierte er Medizin in Göttingen und Berlin, wo 1852 seine Promotion erfolgte. Nach Studienreisen in Prag, Wien und Paris ließ er sich im Oktober 1854 als praktischer Arzt in Magdeburg nieder und wurde Mitglied der Medizinischen Gesellschaft zu Magdeburg. H. gehörte außerdem in Magdeburg der Fortschrittspartei, später der Freisinnigen Partei an. Von seiner Wohnung Blaue-Beil-Straße 4 aus betreute er von 1857 bis 1877 als Bezirksarzt die Armen der Altstadt und anschließend bis zu seinem Tode die Pfründner des Klosters St. Augustini, betrauert als “ein wahrer Vater der Armen”. 1865 heiratete er Marie Hildebrandt aus Halle, nach deren Tode 1888 seine verwitwete Schwägerin. Vier seiner Söhne wurden Ärzte, davon drei Hochschullehrer: Wilhelm H. für Hygiene, Bruno H. für Anatomie und Richard H. für Psychiatrie. Hermann H. jun. (1872–1953) praktizierte in Magdeburg als Internist.

Literatur: Max Hirsch, Die medicinische Gesellschaft zu Magdeburg 1848–1898, in: Fs. zur Feier des Fünfzigjährigen Bestehens der Medizinischen Gesellschaft zu Magdeburg, 1898, 28; Familienunterlagen Georg H., Berlin (privat); Familienunterlagen Hermann H., Perleberg (privat).

Bildquelle: *Sammlung Horst-Peter Wolff, Qualzow (privat).

Horst-Peter Wolff