Der Sohn eines Bäckermeisters besuchte 1915–19 die Grundschule und 1919–28 die Oberrealschule in Worms. Nach Ablegung des Abiturs nahm H. 1928 ein Studium der Naturwissenschaften an den Universitäten Gießen und Heidelberg auf und war nach Abschluß seines Examens (1933) in Leipzig an der Deutschen Bücherei tätig. 1937 legte H. dort sein Bibliothekar-Examen ab und arbeitete anschließend als Bibliothekar in der Stadtbibliothek in Magdeburg. 1939 zum Kriegsdienst eingezogen, kehrte H. erst 1948 aus der Kriegsgefangenschaft zurück und war zunächst als Putzer in der Stahlgießerei des Karl-Marx-Werkes Magdeburg tätig. Ab Juli 1952 arbeitete er wieder als Bibliothekar in der Stadtbibliothek Magdeburg. Sein Wirken an der neugegründeten Hochschule für Schwermaschinenbau in Magdeburg seit 15.11.1953 war untrennbar mit dem Aufbau und der Entwicklung der Hochschul-Bibliothek verbunden, deren Direktor er von 1954 bis 1974 war. Durch persönliche Kontakte mit den Betriebsbibliotheken gelang es ihm, sehr wertvolle ältere Jahrgänge wissenschaftlicher Zeitschriften und technische Standardwerke zu erhalten. Durch H. entstanden bibliographische Hilfsmittel (Kataloge), eine technische Zeitschriften-Abteilung und eine funktionierende Studienausleihbücherei. Besonderes Augenmerk richtete er auf die fast vollständige Sammlung von modernen technischen Werken, die in der Sowjetunion auf dem Gebiet des Schwermaschinenbaus erschienen waren. H. hat es trotz ernster räumlicher Schwierigkeiten durch besondere Einrichtungen und eine straffe Organisation verstanden, den Leserkreis an der Hochschule kontinuierlich zu steigern. Hervorzuheben ist auch seine konstruktive Mitarbeit im Arbeitskreis der Hochschul-Bibliotheken beim Ministerium für Hoch- und Fachschulwesen in der DDR, zu dessen Initiatoren er gehörte und dessen Ehrenmitglied er war. In Würdigung seiner hervorragenden Leistungen im Bibliothekswesen wurde ihm 1974 der Titel eines Bibliotheksrates verliehen.

Archivalien: Universitätsarchiv Magdeburg: PA.

Bildquelle: *Universitätsarchiv Magdeburg.

Carmen Schäfer