K. bestand 1906 in Berlin das Abitur und studierte in Berlin, Rom und Jena Medizin. Nach dem Staatsexamen 1911 promovierte sie im gleichen Jahr als erste Frau an der Medizinischen Fakultät der Universität Jena. 1911–12 war sie Medizinalpraktikantin in Magdeburg. Ihre kinderärztliche Ausbildung erhielt sie in Heidelberg. K. wurde anschließend Fürsorgeärztin in Magdeburg und führte eine eigene Praxis. Am 19.05.1919 richtete sie an der Säuglingsabteilung des Krankenhauses Magdeburg-Altstadt die erste Frauenmilchsammelstelle Deutschlands ein. Dieses war eine Pioniertat. 1925 ging K. mit ihrem Mann Dr. Konrad K. nach Erfurt, wo sie an der dortigen Landesfrauenklinik eine weitere Frauenmilchsammelstelle einrichtete. An ihrem Geburtshaus in Görlitz erinnert eine Gedenktafel an die Ärztin, anläßlich ihres 50. Todestages wurde in der Landesfrauenklinik Magdeburg ebenfalls eine Gedenktafel angebracht.

Werke: Frauenmilchsammelstellen, ein Leitfaden für deren Einrichtung und Betrieb, 1940, ²1954.

Literatur: Gerhard Lindemann/Hans-Dieter Herre, Die Frauenmilchsammelstelle der Landesfrauenklinik Magdeburg, in: Deutsches Gesundheitswesen 17, 1962, 778; Friedrich Eckardt, Die Pioniertat der Kinderärztin M.-E. K., in: der kinderarzt 17, 1986, 85; Wilhelm Thal, Zur Entwicklung der Kinderheilkunde in Magdeburg, in: Magdeburger Blätter 1991, 77–90; ders. Die bahnbrechende Tat einer Kinderärztin in Magdeburg, Dr. M.-E. K. (1885–1950) zum 50. Todestag, in: Ärzteblatt Sachsen-Anhalt 11, 2000, 45–47.

Bildquellen: Universitäts-Kinderklinik Magdeburg; *Sammlung Wilhelm Thal, Zerbst (privat).

Wilhelm Thal