Parnitzke, Karl Herbert Johann, Prof. Dr. med. habil., Dr. phil.
geb. 06.03.1910 Neusalz/Oder,
gest. 05.03.1992 Magdeburg,
Arzt.

Der Sohn des Hüttenschlossers Linus P. besuchte die Staatliche Aufbauschule in Bunzlau, wo er 1932 das Abitur bestand. Anschließend studierte P. bis 1937 Medizin und Philosophie in Breslau, Jena, Hamburg, Frankfurt/Main und Halle, wo er 1937 zum Dr. med. promovierte. Im II. Weltkrieg war P. als Truppenarzt tätig, zeitweise im Afrikakorps. 1947 erfolgte seine philosophische Promotion in Halle, 1949 wurde er Oberarzt. 1951–53 arbeitete P. an der Universitäts-Nervenklinik in Halle. Dort erfolgte 1951 seine Habilitation. P. war 1953–55 als Dozent an der neurochirurgischen Abteilung der chirurgischen Universitäts-Klinik Halle und 1955–58 an der Medizinischen Akademie Dresden tätig. 1956 wurde er zum Professor, 1969 zum ordentlichen Professor ernannt. Von 1958 bis 1975 war P. Direktor der Nervenklinik der Medizinischen Akademie Magdeburg. Hier erwarb er sich große Verdienste bei der Einrichtung von Spezialabteilungen für Neuroradiologie, Neurophysiologie sowie klinische und experimentelle Psychologie. Gleichzeitig leitete er als Direktor das Bezirkskrankenhaus für Neurologie und Psychiatrie in Haldensleben. Von 1959 bis 1969 bekleidete P. an der Medizinischen Akademie Magdeburg das Amt des Prorektors und widmete sich dem wissenschaftlichen Nachwuchs. Er wurde 1974 emeritiert.

Werke: Beiträge zur genetischen Problematik psychischer Zwangsphänomene im Kindes- und Jugendalter, 1952 (Habil.); Endokranielle Verkalkung im Röntgenbild. Ihre Deutung und Bedeutung im Dienste der klinischen Hirndiagnostik, 1961; Die Nervenklinik, in: Fs. 10 Jahre Medizinische Akademie Magdeburg 1964, 85–91; Neuroradiologie – Elektromyographie. Moderne physikalisch-diagnostische Methoden, 1969; Die Nervenklinik, in: Fs. 20 Jahre Medizinische Akademie Magdeburg 1974, 46–48 (B).

Bildquelle: *Universitätsklinikum Magdeburg.

Wilhelm Thal