Thoenes, Fritz Gustav Theodor, Prof. Dr. med. habil.
geb. 12.01.1891 Radebeul,
gest. 29.06.1974 Jena,
Arzt.

Der Sohn des Fabrikbesitzers Gustav T. legte in Dresden 1911 das Abitur ab und studierte Medizin in Jena, Freiburg/ Breisgau und München. Durch den I. Weltkrieg unterbrochen, promovierte er 1920 in Jena, war 1921 Assistent bei Stefan Engel in der Kinderklinik Dortmund, arbeitete 1922 im Physikalisch-Chemischen Institut in Leipzig, 1923–27 unter Georg Bessau in der Universitäts-Kinderklinik ebd. und 1927 als Oberarzt an der Universitäts-Kinderklinik Köln. Hier habilitierte T. 1928. 1934 wurde T. zum außerordentlichen Professor und Direktor der Kinderklinik an das Krankenhaus Magdeburg- Altstadt berufen. Er führte die Klinik durch die schwere Kriegs- und Nachkriegszeit mit totaler Zerstörung und Neubeginn nach Auslagerung in Haldensleben und Uchtspringe. 1950 übernahm er den Gebäudekomplex Magdeburg, Wiener Straße mit 424 Betten. 1952 wurde T. mit der Mitgliedschaft an der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina zu Halle geehrt. 1953 erfolgte die Berufung auf den Lehrstuhl für Kinderheilkunde und zum Direktor der Universitäts-Kinderklinik Rostock. Nach seiner Emeritierung 1959 siedelte T. nach Weimar über, wo er noch als Kinderarzt wirkte. 83 Veröffentlichungen aus allen Schwerpunktbereichen der Kinderheilkunde, herausragend sein Kapitel über Skeletterkrankungen im “Handbuch der Röntgendiagnostik”, sind bekannt. Seine Ehefrau Dr. med. Margarete T. arbeitete in Magdeburg über viele Jahre als Schul- und Impfärztin mit herausragenden Leistungen in der Nachkriegszeit.

Werke: Kasuistischer Beitrag zur Kenntnis der Strangentartungen des Rückenmarks bei perniziöser Anämie, Diss. Jena 1920; Der Eisenstoffwechsel des wachsenden Organismus, 1934 (mit Rudolf Aschaffenburg); Die otogenen Ernährungsstörungen im Säuglingsalter, 1952 (mit Rolf Müller).

Literatur: Bettina Huk, Prof. F. T., Diplom-Arbeit Magdeburg 1982;Wilhelm Thal, Prof. F. T., in: Ärzteblatt Sachsen-Anhalt 10, Nr. 5, 1999, 70–80.

Archivalien:  StadA Magdeburg: PA-Bestand Nr. 6717.

Bildquelle: Universitäts-Kinderklinik Magdeburg.

Wilhelm Thal

letzte Änderung: 01.03.2005