Wernicke, Rudolph Ernst Leopold, Dr. theol. h.c.
geb. 19.11.1836 Berlin,
gest. 14.04.1913 Brandenburg,
evangelischer Pfarrer, Historiker.

W., Sohn eines Oberpfarrers, studierte an der Universität Berlin. Er war zunächst 1859–62 Adjunkt an der Ritterakademie Brandenburg, 1862–68 Hilfsprediger und Diakon in Fehrbellin und von 1868 bis 1877 Divisionspfarrer in Brandenburg. 1877 wurde W. in das Amt des Oberpfarrers nach Loburg berufen, das er fast 30 Jahre verwaltete, bis er im April 1906 in den Ruhestand versetzt wurde. Während dieser Zeit erhielt er von verschiedenen preußischen Behörden Aufträge zur Erforschung und Erhaltung kirchlicher Baudenkmäler, zu deren Ergebnisse er auch veröffentlichte. Zum 25. Amtsjubiläum verlieh ihm die Theologische Fakultät der Universität Halle in Anerkennung seiner wissenschaftlichen Arbeiten die theologische Ehrendoktorwürde. Bis ins hohe Alter wirkte er unermüdlich als Mitglied des geschäftsführenden Ausschusses der Provinzialkommission für Denkmalpflege der Provinz Sachsen.

Werke: Hdb. der kirchlichen Kunstarchäologie des deutschen Mittelalters, 1883 (mit Heinrich Otte); Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler der Kreise Jerichow, 1898.

Literatur: Dem Andenken D. E. W.s, in: Jb. für Denkmalpflege in der Provinz Sachsen und Anhalt, Jg. 1912, 5f., erschienen 1914; Zur Erinnerung an D. E. W., in: Jahresbd. Brandenburger Geschichte Nr. 11/12, 1914, 351–353.

Archivalien: AKPS: Rep. A, Spec. P, W 117 II.

Klaus Lehnert

letzte Änderung: 02.03.2005