Lederbogen, Lukas Karl Friedrich (Wilhelm) Eduard
geb. 1802 Benneckenbeck bei Groß Ottersleben,
gest. 15.06.1876 Benneckenbeck,
Landwirt, Pomologe.

Die Familie L. besaß in Benneckenbeck den sogenannten “Mittelhof”, wo L. aufwuchs. L. schloß sich dem 1843 gegründeten Gartenbauverein in Magdeburg an und widmete sich vor allem der Hebung des Obstbaues um Magdeburg. Sein Garten mit einer kostbaren und hinsichtlich der Obst-Nomenklatur zuverlässigen Sammlung verschiedener Obstsorten war als Versuchsstation für Obstbau angelegt, um Obstsorten zu selektieren, die im Sinne eines Normal-Anbausortiments in der Gegend als anbauwürdig zu empfehlen wären. Zugleich bemühte sich L., die damals noch sehr unsichere Nomenklatur der Obstsorten abzuklären, und nahm deshalb Verbindungen zu bedeutenden Pomologen auf, z. B. zu Johann Georg Conrad Oberdieck, Eduard Lucas, Friedrich Jacob Dochnahl u. a. Um Gelegenheit zur Prüfung und Auswahl zusagender Obstsorten zu bieten, richtete L. ein systematisches Obstlager ein, das der Öffentlichkeit zur Verfügung stand. Edelreiser zum Pfropfen gab L. bereitwillig ab und erwies sich als Autorität im Obstbau um Magdeburg. In den 1860er Jahren war “L.s Butterbirne” beliebt und verbreitet und sein Sortiment neuer und ausgezeichneter Pflaumen konnte in keinem anderen Garten gefunden werden. L. war ein Pionier des Obstbaues um Magdeburg. Es war sein Verdienst, den in seiner Zeit in der Gegend keineswegs blühenden Obstbau sachkundig und nachdrücklich gefördert zu haben.

Literatur: Immisch, Der Obstbau der Provinz Sachsen, in: Monatsschrift für Pomologie und practischen Obstbau 10, 1864, 248f.; N. N., F. W. L. †, in:  MonBl 28, 1876, 206; Heinz Nowak, Obstbäume in der Magdeburger Börde …, Ms. 1996.

Heinz Nowak