Hosang, Johann Jakob Peter
geb. 28.10.1840 Sommersdorf,
gest. 20.02.1927 Sommersdorf,
Landwirt, Kohlengrubenbesitzer, Ortsvorsteher.

H. bewirtschaftete auf seinem Gut in Sommersdorf 282 Morgen Ackerland und betrieb zudem eine Kohlengrube. Neben seinen unternehmerischen Tätigkeiten engagierte er sich als Ortsvorsteher und förderte die Entwicklung seiner Gemeinde. Als Brandmeister gründete er 1890 die Freiwillige Feuerwehr Sommersdorf, der er bis Lebensende vorstand. Auf seine Initiative hin wurde ein Asyl für Invaliden unter dem Namen Jakob-und-Elise-Hosang-Stift gegründet, das er auf dem Sommersdorfer Königsberg errichten ließ. Er spendete zudem 20.000 Reichsmark, wofür eine Krankenschwester angestellt wurde, die mit im Stift wohnte und die Kranken betreute. Dieses humane Engagement H.s kann als Vorläufer für “altersgerechtes Wohnen mit medizinischer Betreuung” angesehen werden. Als Mitglied der Nationalliberalen Partei vertrat H. 1890–1907 den Wahlkreis Wolmirstedt/Neuhaldensleben im Deutschen Reichstag. Da seine Ehe kinderlos blieb, adoptierte er ältere Verwandte, um den Besitz in der Familie zu behalten. Für sein politisches und soziales Engagement wurde H. mit hohen Auszeichnungen geehrt.

Literatur: Hermann Kalkoff, Nationalliberale Parlamentarier 1867–1917 des Reichstages und der Einzellandtage, 1917; Alwin Gastmann, Geschichte des Dorfes Sommersdorf bei Magdeburg, 1937, 137f.

Bildquelle: *Bördemuseum Ummendorf.

Hans-Eberhard Sika