Simon, August
geb. 30.01.1862 Klostermansfeld,
gest. 03.09.1926 Bad Nauheim,
Bergmann, Bergwerksdirektor.

Nach dem Schulbesuch begann S. eine bergmännische Tätigkeit im Mansfelder Kupferschieferbergbau. Ab 1881 besuchte er die Bergschule in Eisleben. Danach ging S. in den Braunkohlenbergbau zur Gewerkschaft Neue Hoffnung bei Pömmelte. Auf dieser zwischen Schönebeck und Barby gelegenen Braunkohlengrube entwickelte er ein neues Verfahren zum Schachtabteufen im schwimmenden Gebirge. Beim Durchteufen der Schwimmsandschichten wurden Bohlen verwendet, die durch Nut und Feder oder Verspundung miteinander verbunden waren. Das Eintreiben ins Erdreich erfolgte durch Rammen. Dieses “S.sche Spundwandverfahren” war der Grund, den beim Schachtabteufen im Lockergebirge erfahrenen Bergmann für entsprechende Projekte ins Obere Allertal zu holen. Die Gewinnung hochwertiger Kalisalze ist weitgehend der Pionierarbeit S.s zu verdanken. Im Jahre 1897 wurde S. Bergwerksdirektor der gemeinsamen Werksverwaltung der Gewerkschaften Burbach, Walbeck, Bartensleben und Buchberg mit dem Sitz in Beendorf. S. war aber nicht nur eine in Fachkreisen geschätzte Persönlichkeit, sondern betätigte sich auch auf kommunalem Gebiet. Er gehörte 1913–21 der Helmstedter Stadtverordnetenversammlung an.

Literatur: Hans Raeck, Geschichte der Eisleber Bergschule 1798–1928, 1928, 127; Wolfgang Gotte, Das Abteufen des Schachtes Marie, in: Knappenverein Oberes Allertal, 100 Jahre Schacht Marie – Salzbergbau im Oberen Allertal, 1997, 31.

August Bornemann

letzte Änderung: 01.03.2005