Korte, Gerhard, Dr.-Ing.
E.h., Dr. rer. pol. h.c. |
Nach dem Besuch der Gymnasien in Bernburg und Zerbst absolvierte K. eine kaufmännische Ausbildung und war danach im Steinsalzhandel tätig. Ab 1889 wandte er sich der Erbohrung von Kalisalzen im oberen Allertal zu. Bis 1907 erwarb er mit der finanziellen Unterstützung seines Bruders und des Direktors der Magdeburger Straßenbahn AG über 60 preußische Normalfelder zwischen Weferlingen und Eilsleben. Dies entsprach einer Fläche von 130 km² bei einer Längenausdehnung von 30 km. Um die deutsche Landwirtschaft mit der Kaliindustrie möglichst eng zu verbinden, verkaufte K. bereits 1908 an den einflußreichen Bund der Landwirte 26 Kalifelder zur Errichtung der Kaliwerke Ummendorf-Eilsleben AG. Sein Aufstieg zur späteren führenden Position in der deutschen Kaliindustrie begann 1896 mit der von ihm gegründeten Gewerkschaft Burbach. Im Jahre 1898 nahm der erste Schacht seiner Gewerkschaft in Beendorf bei Helmstedt die Kaliförderung auf und trat 1900 dem 1888 gegründeten Deutschen Kalisyndikat bei. Das Syndikat war ein Zusammenschluß der Kalibergwerke zur Regelung des Wettbewerbs untereinander. Den Mitgliedern wurden jeweils Quoten für ihre Erzeugnisse von einer Quotenkommission zugeteilt. K. fungierte im Aufsichtsrat des Deutschen Kalisyndikats als Mitglied des Präsidiums und ab 1927 als Vorsitzender. 1911 wurde aus der Gewerkschaft Burbach die Burbach-Kaliwerke AG mit Sitz in Magdeburg, deren Aufsichtsratsvorsitzender K. bis zum Jahre 1940 war. Der als “Kalipionier” bezeichnete K. gehörte vielen weiteren Aufsichtsräten an. Die Bergakademie Clausthal verlieh ihm die Würde eines Dr.-Ing. E.h. und die Universität Freiburg den Dr. rer. pol. h.c.
Literatur: NDB 12, 600; Geschichte des Burbachkonzerns, 1928 (B); Dietrich Hoffmann, Elf Jahrzehnte Deutscher Kalisalzbergbau, 1972, 61 (B); Knappenverein “Oberes Allertal”, 100 Jahre Schacht Marie, Salzbergbau im Oberen Allertal, 1997.
Bildquelle: *Frithjof Tamms, Hohenpreissenberg (privat).
August Bornemann
letzte Änderung: 09.02.2005