Schlimme, Hermann Ernst
geb. 14.09.1882 Bad Langensalza,
gest. 10.11.1955 Berlin,
Drechsler, Gewerkschafter.

Der Sohn eines Arbeiters ging in Burg zur Schule und in Magdeburg in die Drechslerlehre. 1896–1903 war er auf Wanderschaft. 1899 trat er der Gewerkschaft und 1906 der SPD bei. Von 1906 bis 1911 als ehrenamtlicher Gewerkschafts- und Parteiarbeiter maßgeblich an Streiks beteiligt, wurde er danach hauptamtlicher Bezirksleiter des Deutschen Transportarbeiterverbandes in Halle. 1915–18 als Soldat im Krieg, trat er 1918 zur USPD über, kehrte aber mit Teilen der Partei bald wieder zur SPD zurück. Nach dem Besuch der Fachschule für Verwaltung in Berlin wurde er 1923–31 der persönliche Sekretär des Vorsitzenden des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes (ADGB), Theodor Leipart, danach bis 1933 Sekretär des ADGB-Bundesvorstandes. Als Spitzenfunktionär gehörte er der illegalen Reichsleitung der Gewerkschaften an. Seine Untergrundtätigkeit führten 1937 zur Verhaftung und einer dreijährigen Zuchthausstrafe. Anschließend arbeitete er bis 1945 als Buchhalter. Nach Kriegsende beteiligte er sich führend am Aufbau des FDGB.

Werke: Für Frieden und Einheit. Aus Reden und Schriften 1945–55, 1957.

 Literatur: Wer war Wer in der DDR, 1996, 642f.

Beatrix Herlemann