Vor seinem Einsatz als Soldat 1914–18 arbeitete C. in Belgien als Graveur. Nach dem Krieg engagierte er sich in der Sozialistischen Arbeiterjugend, war Unterbezirksvorsitzender und Mitglied des Bezirksvorstandes Westliches Westfalen. Von 1922 bis Anfang 1924 wirkte er als Sekretär des Deutschen Metallarbeiterverbandes in Lüdenscheid. Der SPD-Bezirksvorstand Magdeburg-Anhalt berief ihn zum Jugend- und Bildungssekretär. Später wurde C. auch Kommunalsekretär und Bezirkskassierer, und seit November 1929 war er Stadtverordneter. In Magdeburg heiratete er Martha Bühring, die Tochter der angesehenen SPD-Politikerin Maria B. Im Februar 1932 zum Hauptkassierer der Partei berufen, emigrierte er im Juni 1933 mit dem Parteivorstand nach Prag. Hier ermöglichte der unter C.s maßgeblicher Beteiligung gerettete Teil des Parteivermögens die Tätigkeit des Exil-Vorstandes bis 1939. Im Januar 1939 zog er, wieder mit Familie, nach Paris, um die Übersiedlung des SPD-Exilvorstandes vorzubereiten. An Darmkrebs erkrankt, starb er unmittelbar vor dem deutschen Einmarsch.

Literatur: Bio Hdb Emigr 1, 119; Marlis Buchholz/Bernd Rother, Der Parteivorstand der SPD im Exil, 1935; Antje Dertinger, Heldentöchter, 1997; Sammlung Beatrix Herlemann, Hannover (privat).

Bildquelle: *Ruth C., Taunustein (privat).

Beatrix Herlemann