Blum, Karl
geb. 15.04.1878 Pehlitz/Kreis Angermünde,
gest. 29.03.1945 Jessnitz,
Schlosser, Kommunalpolitiker.

B. besuchte nach Abendkursen die Staatliche Maschinenbauschule in Magdeburg. Von 1920 bis 1928 war er Amtsvorsteher in Biederitz, Mitglied des Kreistages und Kreisausschusses in Jerichow I sowie des Bezirksausschusses im Regierungsbezirk Magdeburg. Als Unterbezirkssekretär der SPD für Jerichow I und II war er von 1928 bis 1933 Mitglied des Preußischen Landtages, außerdem stellvertretender Landrat von Jerichow I. Auf zahlreichen Veranstaltungen trat er als mutiger Redner gegen den Nationalsozialismus auf. Während sein Sohn Robert (geboren 1907 in Magdeburg) nach einer ersten Inhaftierung als sozialdemokratischer Leiter eines Erziehungsheimes im August 1933 nach Dänemark emigrierte, dort im April 1940 auf Druck der deutschen Besatzung ergriffen wurde und 1942–45 im Konzentrationslager Sachsenhausen verbrachte, wurde B. auf Betreiben des nationalsozialistischen Landrats in das Konzentrationslager Lichtenburg eingewiesen. Nach seiner Entlassung Weihnachten 1933 versuchte er, sich den fortwährenden Schikanen durch einen Umzug in das anhaltinische Jessnitz zu entziehen.

Literatur: Hdb. des Preußischen Landtags, 1933, 309.

Bildquelle: ebd., 429.

Beatrix Herlemann