Henkel, Fritz Karl
geb. 20.03.1848 Vöhl/Hessen,
gest. 01.03.1930 Rengsdorf,
Industrieller, Kommerzienrat.

Nach Beendigung der Schule begann der Sohn eines Lehrers 1865 eine kaufmännische Lehre in der Farben- und Lackfabrik Gessert in Elberfeld und verließ diese als Direktor, um 1874 Teilhaber der Aachener Farbengroßhandlung Strebel, dann Henkel & Strebel, zu werden. 1876 gründete H. in Aachen die Firma Henkel & Cie. 1878 verlegte er den Firmensitz nach Düsseldorf und erweiterte das Unternehmen ständig. 1907 wurde das bekannteste Produkt entwickelt – “Persil”. Auf Grund seiner Verdienste wurde H. 1926 die Ehrenbürgerschaft der Stadt Düsseldorf verliehen. Am 04.08.1921 erfolgte die Grundsteinlegung für das Werk in Genthin, das 1923 mit ca. 400 Beschäftigten die Produktion aufnahm. Das Waschmittelwerk Genthin war nach der Zuckerfabrik der zweite Großbetrieb in der überwiegend durch Landwirtschaft geprägten Region. Es wurde zum größten Arbeitgeber der Stadt und Umgebung und produzierte nach Rezepturen aus dem Düsseldorfer Werk u. a. Persil, Bleichsoda, Sil, Ata, später den Industriereiniger P3 für Landwirtschaft und Industrie. Das Genthiner Werk belieferte überwiegend die Berliner und die mitteldeutsche Region sowie die ostdeutschen Provinzen. In DDR-Zeiten wurde das Werk zum VEB Waschmittelwerk Genthin, dem größten Waschmittelhersteller der DDR, das u. a. das bekannte Waschmittel “Spee” entwickelte und produzierte.

Literatur: NDB 8, 527f.; Wer ist’s?, 1928; Werden und Wirken H. & Cie., Düsseldorf, 1876–1926, 1926 (*B); Werden und Wirken 1876–1976. Hundert Jahre H., 1976; John Kreutzmann, Stadt Genthin – Ein nichtalltägliches Geschichtsbuch, 1995, 94–98.

John Kreutzmann